Es gibt keine Behörde, die sie erhebt, kein Gesetz, das sie festlegt – und trotzdem zahle ich sie jeden Tag: die ADHS-Steuer.
Sie taucht auf in Form von doppelt gekauftem Gemüse, weil ich nicht mehr weiß, ob noch Brokkoli im Kühlschrank liegt. In Batterien, die sich stapeln, weil ich jedes Mal denke, keine mehr zu haben. In Butter, die plötzlich dreifach vorhanden ist, und in Fleisch, das im Tiefkühlfach zu einer Eisskulptur mutiert.
Es sind die spontanen Emotionskäufe, die sich im Moment so richtig anfühlen: der Pullover, der unbedingt Trost spenden sollte. Das Küchengerät, das endlich Ordnung bringen sollte. Am Ende bleibt das schlechte Gewissen – und ein Regal voller ADHS-Investitionen.
Und dann die Anekdoten, über die man nur noch lachen kann:
– Wäsche, die nach drei Tagen in der Maschine noch einmal gewaschen werden muss.
– Handys, die verschwinden, weil ich sie nur „kurz“ abgelegt habe.
– Schlüssel, die an den unmöglichsten Orten wieder auftauchen.
– Und meine persönliche Lieblingsgeschichte: die Miete, die ich beim Einkäufe wegräumen versehentlich mit in die Tiefkühltruhe gesteckt habe – und sieben Monate später zwischen Erbsen und Eiswürfeln wiedergefunden habe.
Die ADHS-Steuer ist keine Kleinigkeit. Sie kostet Geld, Zeit, Energie – und manchmal auch Nerven.
Und wenn wir schon Steuern zahlen müssen, dann wenigstens mit einem Augenzwinkern.
#Neurodivergenz #ADHS #ADHSAlltag #Selbstironie #ADHSSteuer #Überforderung #Selbstfürsorge #MentalHealth #Neurodiversität